Die Ringgrößenbestimmung und Dorne sind grundlegend, um sicherzustellen, dass Ringe bequem sitzen und beim Tragen und bei der Herstellung ihre Form behalten. Ein Dorn – in der Schmuckherstellung auch als Dreifachdorn bekannt – ist ein konisches Werkzeug, normalerweise aus gehärtetem Stahl. Es wird sowohl zum Messen der Ringgröße als auch zum Formen oder Umformen von Ringen verwendet, indem man sie unter leichtem Druck über seinen Konus schiebt. Beim Ändern der Größe wird ein Ring im Durchmesser entweder gedehnt (vergrößert) oder gestaucht (verkleinert), indem er mit einem Rohlederhammer am Konus nach unten oder oben geklopft wird. Dabei werden Rundheit und Ausrichtung durch Präzisionsmarkierungen auf dem Dorn beibehalten. Bei der genauen Ringgrößenbestimmung werden richtige Messungen mit kalibrierten Maßbändern (Messgeräte aus Papier, Kunststoff oder Metall) und der Skala des Dorns – normalerweise in US-, UK- oder ISO-Maßen – kombiniert, um den wahren Innendurchmesser oder Umfang eines Rings zu bestimmen.
Arten von Dornen und Kalibriergeräten
Ringdorne
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Dorne aus massivem Stahl: Langlebig und präzise, mit Größenangaben versehen; dienen zum Formen und Überprüfen von Größen, einschließlich geschlitzter Versionen zum Schutz hervorstehender Fassungen.
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Dorne: Freistehende konische Kegel zum Schmieden von Hand und zum Abrichten von Ringen mit einem Hammer; einige haben kreisförmige Größenmarkierungen (Ringgrößenstäbe) für schnelle Messungen.
Ringgrößenmesser (Messgeräte)
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Größensets aus Papier/Kunststoff/Metall: Einzelne Ringe, die nach Standardgrößen nummeriert sind; sie werden am Finger verwendet, um vor der Herstellung die Größe des Trägers zu bestimmen.
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Digitale Ringgrößenmesser: Elektronische Werkzeuge mit hoher Genauigkeit und sofortiger digitaler Anzeige des Innenumfangs gemäß der Norm ISO 8653:2016.
Funktionsprinzipien
Messung
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Bestimmen der vorhandenen Ringgröße: Schieben Sie den Ring über den Dorn, bis er an einer Größenmarkierung fest sitzt. Der erste Berührungspunkt – die „Vorderkante“ – zeigt die tatsächliche Ringgröße an.
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Fingergrößenbestimmung: Platzieren Sie nacheinander die Größenmessgeräte auf dem Finger, bis das Messgerät mit leichtem Widerstand aufgeschoben werden kann und bequem über die Fingerknöchel passt.
Größenänderung (Formung)
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Vergrößern: Platzieren Sie den Ring auf dem Dorn oberhalb der Zielgrößenmarkierung und klopfen Sie ihn mit einem Rohlederhammer vorsichtig nach unten, drehen Sie ihn und klopfen Sie erneut, um ihn gleichmäßig zu dehnen.
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Reduzieren: Verwenden Sie einen einstellbaren Ringgrößenreduzierer oder Dorn, um den Ring zusammenzudrücken. Manche Juweliere setzen den Ring auf einen kleineren Dornabschnitt und klopfen ihn nach oben oder schneiden und löten, um Material zu entfernen.
Verwendung und bewährte Methoden
Anwendung
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Individualisierung: Erzielen Sie die perfekte Passform für maßgefertigte Ringe oder passen Sie die Größe von Erbstücken Ihrer Kunden an.
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Qualitätskontrolle: Überprüfen Sie, ob in Massenproduktion hergestellte Ringe den Standardgrößen innerhalb der Industrietoleranz (±⅛ Größe) entsprechen.
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Reparatur und Aufarbeitung: Korrigieren Sie verformte Ringe oder stellen Sie die Rundheit nach Arbeiten wie dem Fassen von Steinen wieder her.
Bewährte Methoden
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Fassungen schützen: Verwenden Sie bei Ringen mit hervorstehenden Steinen Schlitzdorne, um Beschädigungen oder Absplitterungen zu vermeiden.
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Verwenden Sie Rohlederhämmer: Vermeiden Sie Stahlhämmer, die Metall beschädigen; Rohleder absorbiert Stöße, ohne Spuren zu hinterlassen.
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Umweltaspekte: Die Fingergröße schwankt je nach Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Tageszeit. Nehmen Sie die Messungen unter gleichbleibenden Bedingungen vor.
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Toleranzprüfung: Erlauben Sie eine Größentoleranz von ±⅛. Ringe außerhalb dieses Bereichs erfordern präzisere Größenanpassungstechniken.
Durch die Beherrschung der Ringgrößenbestimmungstechniken und der richtigen Verwendung von Dornen – vom genauen Messen bis zur sorgfältigen Umformung – können Juweliere bequeme, langlebige Passformen gewährleisten und die Integrität und Schönheit ihrer Kreationen bewahren.
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